Gwarrok hat geschrieben:Leute, die sowas spielen, sind doch für gewöhnlich gar nicht zu ausreichend Selbstreflexion in der Lage, um zu merken, dass sie sich lächerlich machen,
Genauso wie wir. Welcher normale Mensch verzieht sich schon in seinen Keller um Tage lang an einer fremdrassen Klamotte zu basteln, nur um dann in fiktive Rollen zu schlüpfen. Schlussendlich bleibt es eine Frage des Blickwinkels, denn für aussenstehende sind wir eindeutig die krasseren Nerds.
Und während wir irgendwelche dunklen Phantasiewelten bespielen, die mitunter vielleicht filmreif wären, gehen andere Leute eben absolut anspruchslos an die Sache ran und wollen einfach nur ne nette Zeit haben. Das geht von Larp-Touris im Mallorca-Stil, über die klassischen Abenteuerlarper, bis hin zu Larpreenactment und alle dazwischenliegenden Mischformen. Das sind schlicht unterschiedliche Auffassungsarten ein und des selben Hobbys. Davon auszugehen, dass eigentlich alle entweder Assi sind oder in ihrem tiefen Inneren genauso sein wollen wie man selbst, läßt da doch eher auf mangelnde Reflektionsähigkeit schließen.
Hab ich kein Bock auf andere Optik, mach ich mir halt meine eigene Geschichte wie OHL, EE oder OvZ. Auf dem DF geht es nunmal nicht Conübergreifend, weil eben der Gedanke eines möglichst offenen Spiel, die Con einfach groß gemacht hat. Will ich also auf meiner ReenactorLeitfadenGhettoCon sitzen, fahre ich halt aufs OvZ oder das EE.
Mir geht diese endlose Arroganz die stellenweise Orgas, Anfängern und eben auch Anderesdenkenden hier an den Tag gelegt wird übrigens mächtig gegen den Fön. Das ist wie diese ning Krankheit ständig über jeden noch so irrelevanten Furz zu Diskutieren, Leute ungefragt zu bewerten und runter zu ziehen und das ganze dann noch möglichst unkonstrukiv, weil das gegenüberes eh nicht Wert ist, dass man sich anständig mit ihm auseinandersetzt. Irgendwie scheint hier das Lob was regelmäsig an "uns" ausgesprochen wird, einigen Leute massiv das Hirn zu vermußen. Die Frage nach der Berechtigung andere Leute Massregeln zu dürfen, findet für einige wohl seine Legitimation darin, dass der "Leitfadenweg" zweifelsohne jeden Teilnehmer zu einem Überlarper macht. Entsprechend meint man dann das Recht zu haben, andere darauf aufmerksam machen zu dürfen, dass ihre Klamotte scheiße aussieht, sie anzufeinden, zu ignorieren oder umzuknocken.
Getreu dem Motto: Was juckts die Eiche, wenn in Schwein sich an ihr kratzt, ist es mir vollkommen egal, ob da grüne Menschen oder Turnschuh Piraten rumlaufen. Ich spiele mit ihnen, wenn ich angespielt werde und quatsche sie nicht an um sie zu Massregeln oder ihnen den Tag zu versauen, weil ich denke meine Sicht der Dinge sei das non-plus-ultra.
Wenn sie mich nerven und inädaquat anspielen, also selber mir gegenüber aktiv scheiße sind, hab ich keine Probleme damit sie darauf hinzuweisen, dass meine Auffassung von Larp mit Kindergeburtstag oder Gangsterpöppelei nicht viel zu tun hat. Das kann man aber auch IT machen, wie Rauuk so schön sagt, auch ohne die Leute einfach nur umzukloppen und damit bestehende Vorurteile weiter auzubauen. Das hat aber auch wiederum nur wenig mit der Optik zu tun, sondern ist ein Frage des Spiels.
Anders sieht es aus, wenn wir das OvZ machen. Da haben wir eben einen gewissen optischen Standard, denn wir erhalten wollen. In dem Fall bin ich aber in einer anderen Position,wie Shartok so schön meint und kann notfalls sagen: "Mein Larp ist nicht dein Larp, du kommst hier nicht rein. Nicht mit den Schuhen und nicht ohne Maske". Auch das geschieht aber nicht im Bewußtsein, dass mein Larp besser wäre, sonderen lediglich anders. Denn selbst wenn ich dieser Art des Larps fröhne und sie daher offensichtlich für besser halte, gibt mir das noch lange nicht das Recht, anderen belehren zu wollen.