Tag Zusammen,
also... ich muss gestehen, ich bin ein bisschen pervers interessiert. Mit den Infos die wir aktuell dazu haben ist mein Impuls natürlich der selbe: Nein, bitte nicht.
Aber als Troll unter Orcs muss ich eine Lanze für Jene brechen, die gerne ein bisschen was anderes machen möchten. Oder zumindest einen Zahnstocher...
Konservatives Denken ist ein etwas zweischneidiges Schwert im LARP. Zum einen ist es wichtig, damit Etabliertes nicht verwässert wird und damit an Authentizität verliert - denn das ist es ja wonach wir zu einem großen Teil suchen, um den Eindruck einer "glaubhaften" Welt zu schaffen, die einen ins Spiel zieht und darin verankert.
Andererseits birgt zu viel davon immer die Gefahr des "Verkalkens" - neue Leute haben Bock auf neue Sachen, Alteingesessene Kreise schrumpfen, verlieren an Relevanz und haben irgendwann nicht mehr die "Zugkraft" neue Leute zu interessieren, die dann im Schlimmstfall bereits wild durcheinandergewürfeltes Zeug machen, statt sich an eben jene Alteingesessenen zu halten um gemeinsam einen gewissen "Standard" zu wahren.
Viele Orcs/Trolle/Goblins gehen bereits her und lehnen gewisse, oder gar viele Aspekte ihrer Kultur an historische Menschliche Völker an. Nicht etwa, weil sie einen besonderen Bezug zu diesen Völkern haben, sondern meist wohl einfach, weil gewisse Aspekte eben gefallen und cool in ein Orc-Setting eingebunden werden können. Das Volk an sich, an welches sich da angelehnt wird, verliert dabei aber an Relevanz. Djarra ist mitunter an Kulturen angelehnt, die den haitischen Voodoo und die Yuruba Religionen hervorgebracht haben - aber soetwas dient lediglich der Assoziation, um bestimmte Erwartungshaltungen zu triggern und ein gewisses Bild zu erzeugen. Djarra ist kein Afrikaner - denn in der Welt in der er stattfindet, gibt es kein Afrika, oder maximal wiederum daran angelehnte Kontinente. Das bedeutet im Umkerhschluss, dass es völlig egal ist, ob ein solches Vorlage-Volk nun tatäschlich existiert hat, oder nicht. Gefährlich ist aber die assoziative Komponente. Wenn ich einen Voodoo Prieser spiele _will_ ich, dass Leute daran denken wenn sie es sehen, damit sie Zeugs im Kopf haben, das damit "mitschwingt". Wenn man etwas sieht, dass zu sehr nach Klingone aussieht, hat man automatisch Raumschiffe und Photonentorpedos im Kopf und das hilft im Fantasy halt nicht.
Mich würde am ehesten interessieren was diese Leute, die gerne Orcgonen spielen würden, sich davon erhoffen. Also... warum wollen sie das machen?
- Stehen sie auf Klingonen und Star Trek, haben aber festgestellt, dass es in dem Bereich kein (?) LARP gibt und wollen sie trotzdem unbedingt verkörpern?
- Wollen sie Orcs spielen, aber schrecken vor Vollmasken zurück und sehen das als Gelegenheit Dies zu legitimieren?
- Oder stehen sie nur hart auf die Klingonische Kultur und haben tatsächlich ein subtiles Fusionskonzept vor, das hier nur nicht im Detail erklärt wurde?
Diese Frage sollte meiner Ansicht nach erstmal beantwortet sein, bevor man sowas überhaupt in Betracht zieht.
Wenn es Punkt 1, oder 2 wäre, sage ich ganz klar nein. Wenn 3 dann....vielleicht. Ein bisschen. Irgendwie.
Wenn es um klingonische Kultur geht, würde ich zu einem "richtigen" Orc clan raten, der die wichtigsten Aspekte daraus übernimmt, hier und da anpasst und DInge weglässt, die nicht ins Fantasy setting passen - offen gestanden kenne ich mich mit ST nicht genug aus um das jetzt richtig sezieren zu können. Man kann sogar hergehen und Blackspeech mit Klingonsich mischen denke ich, gerade zB was die Aussprache angeht. Oder auch eine Abwandlung dieser Metall-Schärpen Dinger in eine Orc-Rüstung einbinden. Die Subkulturen der Clan-Orcs sind jetzt bereits so divers, dass das vermutlich nicht mal wirklich auffallen würde, wenn man sich nicht selbst den Stempel "Klingone" auf die Stirn packt. ...auf die Stirn, versteht ihr?
Aber ja, hauptsächlich bleibt für mich die Frage nach dem gewünschten Ziel des Ganzen.
Koombah!