Diskussion zu Orkspielansätzen
Verfasst: 19 Mai 2009 20:14
->Narkdrau
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Jetzt wo es wieder aufgekocht wurde. Die Orks im Herrn der Ringe tragen eine Menge rot - und wer rot färben kann (oder plündern oder was auch immer nach Hintergrund), der kann es auch in blau (Jeansblau). Ist offensichtlich eine Frage des Geschmacks - nicht des Könnens. Euer Blau ist aber auch mir zu grell (künstlich), liegt vll auch am Stoff. Billiges Leinen aus Ikea und Batikmässig in einem wässrigen blau färben, vll noch einen Stich rot. Ansonsten nicht schlecht, hinterlässt bei mir aber noch einen etwas "zusammengestückelten" Eindruck. Es sollte schon praktisch sein, ansonsten würdest du als kämpfender Ork nicht überleben. Ich würde den Gamib noch mit Stoff(fetzen) - nimm z.b ein Longsleeve als Grundlage überziehen.
beste Grüsse.
Moderator informieren Gespeichert
->Gwarrok
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@ Arash: Ein Vorschlag zur Güte: Einen künstlichen Schlussstrich zu ziehen ist meist die Lösung, die am wenigsten Leute zufriedenstellt. Trenn doch den Kram, den du für offtopic hältst einfach in ein neues Thema ab, wenn er hier stört.
@ Karrukh:
Ich gebe dir in weiten Teilen deiner Argumentation recht. Ich selbst habe mit Phönix-LARP, das eine konsistente, in sich geschlossene Spielwelt besitzt, angefangen (leider war das auch schon das einzig Gute daran) und war auf meiner ersten DragonSys-Con entsetzt, als sich plötzlich Drow neben Rondrapriestern tummelten und die Scaven den Templern gute Nacht sagten. Nach wie vor bin ich ein Verfechter in sich geschlossener LARP-Settings, habe aber, wie wohl so mancher, meinen Präliminarfrieden mit diesem bunten Nebeneinander geschlossen. Es ist nun mal verteufelt schwer, ein stimmiges, geschlossenes Konzept hochzuziehen und aufrecht zu erhalten, insbesondere, wenn man sich nach keiner Vorlage richtet, sondern munter aus verschiedenen Vorlagen abkupfert.
Aber zurück zu schwarz vs. blau:
Gänzliche Objektivität kann bei der Beurteilung von Gewandungen nicht erreicht werden, das ist klar. Dennoch ist bei der Gestaltung ein gewisses Fingerspitzengefühl notwendig, das sich an gängigen Klischees und etablierten Konzepten ausrichten sollte, denn schließlich möchte man als das erkannt werden, was man darstellen möchte. Ich behaupte, die Verwendung von blau ist ein deutlicher, möglicherweise intendierter Bruch mit einem Klischee, da mir soetwas bislang nicht unterkam. Wenn man aber beabsichtigt, gegen eine geläufige Vorstellung zu verstoßen, sollte man dies gut durchdenken und überlegen, inwiefern das Bild damit nicht verzerrt wird. So können sich mehrere Pole ergeben; in diesem Fall z.B.: 1. Die Färbemethode - nutze ich Färberwaid und Indigo oder Autolack oder etwas dazwischen? 2. Die Intensität - mattes, ausgeblichenes Blau oder Neonfarben? Das ist es, was ich mit dem nötigen Fingerspitzengefühl meine. Dieses ist umso stärker gefragt, je mehr man von arrivierten Bildern abzuweichen gedenkt. Ich kann natürlich verstehen, dass es Unterschiede in der Vorstellung gibt und der eine oder andere sich freut, wenn mal etwas Neues auftaucht. Dabei sollte man sich aber auch der Wirkung auf die Nachwelt bewusst sein. Je öfter gegen Klischees verstoßen wird und je stärker dies begrüßt wird, desto weiter entfernen wir uns von der Vorlage und dem, was wir erreichen möchten, nämlich wie Orks zu wirken. Klingt jetzt auf den ersten Blick spießig und konservativ, aber denkt mal darüber nach. Schließlich bieten gerade Internetplattformen wie diese eine großartige Anlaufstelle zur Orientierung für Anfänger. Und der eine oder andere wird sich vielleicht denken: Aha, die benutzen blau. Ich hab hier auch noch einen blauen Wappenrock von meinem Rittercharakter. Ich schneide einfach ein paar Fetzen 'rein, kipp 'nen Kübel Dreck darüber und fertig ist der Ork... So etwas kann ganz schnell die Ausmaße eines Schneeballeffekts annehmen, wenn man nicht aufpasst. Daher ist es gut, wenn Kommentare nicht immer nur aus bloßen Beifallsbekundungen bestehen. Aber ich hatte gehofft, das hier niemandem mehr erklären zu müssen.
Ich habe vor einigen Jahren ähnlich gedacht und hing dem Ansinnen nach, mit den Bnak'Hajr eine nicht explizit böse Orkgruppe zu bespielen. Das hat für uns auch einige Zeit gut funktioniert, in unserem kleinen, regionalen Kreis. Ich halte den Ansatz auch heute noch für grundsätzlich machbar. Auf kleinen Abenteuercons hat es gut funktioniert und wir haben unsere Charaktere neutral, aber unberechenbar, nach Freiheit strebend, aber obskuren Blutgöttern huldigend gespielt. Dennoch geschah das auf größerer Ebene nicht, ohne anzuecken, weil es vielen eben nicht in ihr Orkbild passt. Das Orklager bietet die Möglickeit, Orks nach ihrem natürlichen niederträchtigen Naturell zu spielen. Hier braucht man sich nicht den Eierkuchenbedingungen von 0815-Cons anzupassen. Und genau darin sehe ich das große Spielpotenzial. Vielleicht hinkt der Vergleich auch ganz gewaltig, aber diese Erfahrungen haben mich jedenfalls gelehrt, dass man das Rad nicht zwanghaft neu erfinden muss und wenn man doch mal an den Speichen herumdoktort, sollte man aufpassen, dass man hinterher nicht Hals über Kopf im Straßengraben landet.
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Jetzt wo es wieder aufgekocht wurde. Die Orks im Herrn der Ringe tragen eine Menge rot - und wer rot färben kann (oder plündern oder was auch immer nach Hintergrund), der kann es auch in blau (Jeansblau). Ist offensichtlich eine Frage des Geschmacks - nicht des Könnens. Euer Blau ist aber auch mir zu grell (künstlich), liegt vll auch am Stoff. Billiges Leinen aus Ikea und Batikmässig in einem wässrigen blau färben, vll noch einen Stich rot. Ansonsten nicht schlecht, hinterlässt bei mir aber noch einen etwas "zusammengestückelten" Eindruck. Es sollte schon praktisch sein, ansonsten würdest du als kämpfender Ork nicht überleben. Ich würde den Gamib noch mit Stoff(fetzen) - nimm z.b ein Longsleeve als Grundlage überziehen.
beste Grüsse.
Moderator informieren Gespeichert
->Gwarrok
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@ Arash: Ein Vorschlag zur Güte: Einen künstlichen Schlussstrich zu ziehen ist meist die Lösung, die am wenigsten Leute zufriedenstellt. Trenn doch den Kram, den du für offtopic hältst einfach in ein neues Thema ab, wenn er hier stört.
@ Karrukh:
Ich gebe dir in weiten Teilen deiner Argumentation recht. Ich selbst habe mit Phönix-LARP, das eine konsistente, in sich geschlossene Spielwelt besitzt, angefangen (leider war das auch schon das einzig Gute daran) und war auf meiner ersten DragonSys-Con entsetzt, als sich plötzlich Drow neben Rondrapriestern tummelten und die Scaven den Templern gute Nacht sagten. Nach wie vor bin ich ein Verfechter in sich geschlossener LARP-Settings, habe aber, wie wohl so mancher, meinen Präliminarfrieden mit diesem bunten Nebeneinander geschlossen. Es ist nun mal verteufelt schwer, ein stimmiges, geschlossenes Konzept hochzuziehen und aufrecht zu erhalten, insbesondere, wenn man sich nach keiner Vorlage richtet, sondern munter aus verschiedenen Vorlagen abkupfert.
Aber zurück zu schwarz vs. blau:
Gänzliche Objektivität kann bei der Beurteilung von Gewandungen nicht erreicht werden, das ist klar. Dennoch ist bei der Gestaltung ein gewisses Fingerspitzengefühl notwendig, das sich an gängigen Klischees und etablierten Konzepten ausrichten sollte, denn schließlich möchte man als das erkannt werden, was man darstellen möchte. Ich behaupte, die Verwendung von blau ist ein deutlicher, möglicherweise intendierter Bruch mit einem Klischee, da mir soetwas bislang nicht unterkam. Wenn man aber beabsichtigt, gegen eine geläufige Vorstellung zu verstoßen, sollte man dies gut durchdenken und überlegen, inwiefern das Bild damit nicht verzerrt wird. So können sich mehrere Pole ergeben; in diesem Fall z.B.: 1. Die Färbemethode - nutze ich Färberwaid und Indigo oder Autolack oder etwas dazwischen? 2. Die Intensität - mattes, ausgeblichenes Blau oder Neonfarben? Das ist es, was ich mit dem nötigen Fingerspitzengefühl meine. Dieses ist umso stärker gefragt, je mehr man von arrivierten Bildern abzuweichen gedenkt. Ich kann natürlich verstehen, dass es Unterschiede in der Vorstellung gibt und der eine oder andere sich freut, wenn mal etwas Neues auftaucht. Dabei sollte man sich aber auch der Wirkung auf die Nachwelt bewusst sein. Je öfter gegen Klischees verstoßen wird und je stärker dies begrüßt wird, desto weiter entfernen wir uns von der Vorlage und dem, was wir erreichen möchten, nämlich wie Orks zu wirken. Klingt jetzt auf den ersten Blick spießig und konservativ, aber denkt mal darüber nach. Schließlich bieten gerade Internetplattformen wie diese eine großartige Anlaufstelle zur Orientierung für Anfänger. Und der eine oder andere wird sich vielleicht denken: Aha, die benutzen blau. Ich hab hier auch noch einen blauen Wappenrock von meinem Rittercharakter. Ich schneide einfach ein paar Fetzen 'rein, kipp 'nen Kübel Dreck darüber und fertig ist der Ork... So etwas kann ganz schnell die Ausmaße eines Schneeballeffekts annehmen, wenn man nicht aufpasst. Daher ist es gut, wenn Kommentare nicht immer nur aus bloßen Beifallsbekundungen bestehen. Aber ich hatte gehofft, das hier niemandem mehr erklären zu müssen.
Ich habe vor einigen Jahren ähnlich gedacht und hing dem Ansinnen nach, mit den Bnak'Hajr eine nicht explizit böse Orkgruppe zu bespielen. Das hat für uns auch einige Zeit gut funktioniert, in unserem kleinen, regionalen Kreis. Ich halte den Ansatz auch heute noch für grundsätzlich machbar. Auf kleinen Abenteuercons hat es gut funktioniert und wir haben unsere Charaktere neutral, aber unberechenbar, nach Freiheit strebend, aber obskuren Blutgöttern huldigend gespielt. Dennoch geschah das auf größerer Ebene nicht, ohne anzuecken, weil es vielen eben nicht in ihr Orkbild passt. Das Orklager bietet die Möglickeit, Orks nach ihrem natürlichen niederträchtigen Naturell zu spielen. Hier braucht man sich nicht den Eierkuchenbedingungen von 0815-Cons anzupassen. Und genau darin sehe ich das große Spielpotenzial. Vielleicht hinkt der Vergleich auch ganz gewaltig, aber diese Erfahrungen haben mich jedenfalls gelehrt, dass man das Rad nicht zwanghaft neu erfinden muss und wenn man doch mal an den Speichen herumdoktort, sollte man aufpassen, dass man hinterher nicht Hals über Kopf im Straßengraben landet.