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Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 14:23
von Bultosh Khan
Ist vielleicht ne Grundsatzdisskussion mit wenig Potential, etwas zu bewegen, aber..
Ist schon jemals eine Larper mit einer Kettenwaffe erdrosselt worden? Und wenn ja, waren es mehr, als die, denen mit einem Pfeil ein Auge ausgeschossen wurde? Oder die bei einem Schwerttreffer schwerwiegende Verletzungen davon getragen haben?
edit: hierher verschoben von "Waffen: Flegel"
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 14:48
von waghul
Ich denke, dass das ruhig ein eigenes thema sein kann.
edit Bultosh: dann kanns auch gleich ins Allgemeine
Mir persönlich sind in meiner nun auch schon fast 10jährigen Larpkarriere keine größeren Verletzungen untergekommen. Also ich war nie bei einem Ereignis dabei, das nur annähernd an die Horrorgeschichten ranreicht, mit welchen die Sicherheitsstandards verteidigt werden.
Klar stauchen, prellen oder brechen sich Leute was. Aber da sind sie meist selbst dran schuld.
Was ich in Zusammenhang mit Larwaffen erlebt habe, war bisher nur etwas Blut, blaue Flecken und Schwellungen. Das wirklich bisher krasseste war dieses Jahr auf dem CoM. Da hat ist ein Nordmann durch einen Pfeil, der ihn an der Schläfe traf KO gegangen. So richtig mit kurz weg und Sanis die kamen. Aber dem ging es nach ein paar Minuten auch wieder gut.
Was habt ihr denn so erlebt?
Und damit meine ich nicht gehört. Wo wart ihr wirklich dabei, als es passiert ist?
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 14:56
von Raff
Bultosh Khan hat geschrieben:Ist schon jemals eine Larper mit einer Kettenwaffe erdrosselt worden?
Hrhrhr...
Also ich höre immer wieder Hiobsbotschaften über erdrosselte Spieler und gelatexte Katanas...
Meine Peitsche wurde wegen Erdrossel-Gefahr auch noch nie zugelassen.
Dabei frag ich mich die ganze Zeit wie das gehen soll.
Dafür durfte ich sie mal als Zauberutensil statt Schnur für Entwaffnen benutzen.
Ich glaub grundsätzlich geht es bei Kettenwaffen eher darum, daß sie sich ab einer bestimmten Länge rein theoretisch um den Hals wickeln könnte. Um jemanden damit zu erdrosseln, müßte man dann ja schon ne Zeit lang dran ziehen bis derjenige dann endlich tot ist. Also mehr als wahrscheinlich... *grins*
Ich denke, daß eine Halsverletzung da schon etwas plausibler als Gefahr deklariert werden kann.
Wenn sich etwas um den Hals wickelt und dann aus irgendeinem Grund ruckartig gezogen wird, dann kann je nach Beschaffenheit schon was passieren. Man denke an Kehlkopf und Co.
Allerdings ist auch da die Wahrscheinlichkeit nicht mit anderen Verletzungsmöglichkeiten zu vergleichen.
Was ich nicht verstehe.
Das Prinzip einer Kettenwaffe gleicht den Nunchakus.
Diese sind in Deutschland aber verboten... ...und ja, auch Soft-Nunchakus.
Das wär für mich das einzige Argument gegen eine Zulassung von Kettenwaffen.
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 15:31
von Bultosh Khan
Warum sind die denn verboten?
Armbrüste sind meines Wissens auch verboten, werden aber auf Larps benutzt.
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 16:03
von holztn
Die sind "verboten", da sie durch recht niedrigen krafteinsatz ein recht hohes kraftpotential durch die schleuderwirkung haben.
Das gleiche gilt für Flegel oder andere Waffen mit Kette. Wir alle kennen (und befolgen) den Leitsatz: Larpwaffen werden abgebremst. - Das geht bei einer Kettenwaffe nunmal nicht. Daher birgen diese Waffen eine höhere Verletzungsgefahr.
Soviel zur offiziellen Seite.
Ich selber habe eine Kettenwaffe und muss zugeben, das sie sich auch das ein oder andere Mal um andere Waffen und Handgelenke gewickelt hat. allerdings gab es damit bisher nie Probleme, da die Kette aus sehr weichem breiten Leder gefertigt ist und der Kopf auch nur aus tennisballgroßen Softbällen besteht.
ein größeres Problem als die Länge der Kette sehe ich im Gewicht des Kopfes. Wenn dieser zu schwer ist, kann das Ganze durch die Schleuderwirkung schon ordentlich weh tun. Erdrösselungsgefahr sehe ich nur bei zu dünnem oder zu hartem Kettenmaterial
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 16:11
von Drisnak
ich denke zu jemanden damit zu erwürgen ist auch unmachbar !
da muss ich mir da sspei lja echt nen paar minuten anschauen!
Meiner ansicht nach blödsinn!
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 16:20
von Raff
Tja holztn, dachte zuerst auch aufgrund der Tonnenentwicklung bei einem Treffer.
Ist aber nicht so.
Laut Gesetzt geht es um die Würgetechnik, die "angewandt" werden kann.
Zitat
http://www.genbu-kai.de/nunchaku.htmEin geübter Kämpfer kann mit einem Nunchaku eine Schlagkraft von bis zu 1 ½ Tonnen auf kleinster Fläche erzeugen. Anders ausgedrückt wird eine Endgeschwindigkeit von bis zu fast 175 km/h erreichen. Ein Stahlhelm kann damit wie eine Walnuss zerschlagen werden.
In Deutschland ist das Besitzen des Nunchaku per Gesetz verboten.
Der Grund des Verbotes waren Zwischenfälle in denen durch Würgetechniken mit dem Nunchaku Leute gestorben sind.
http://www.arsmartialis.com/index.html? ... affen.htmlhttp://bundesrecht.juris.de/waffg_2002/index.html
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 16:36
von waghul
Aber hier sollte es doch eben nicht um die Theorie, sondern um die Praxis gehen.
Ein geübter Kämpfer kann sicherlich auch jemanden mit einem Polsterschwert töten. Das würde ich sogar mir zutrauen.
Was aber ist tatsächlich jemals passiert?!
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 16:37
von Nagruk
Welchen ernstzunehmenden, larpwaffeninduzierten Verletzungen ich, bisweilen auch in Eigenschaft als Ersthelfer, beiwohnen durfte?
Da war mal auf Burg Bilstein ein unglücklicher Schwerthieb und eine daraus resultierende breite Platzwunde auf dem Nasenrücken des getroffenen Spielers mit derber Blutung. Und Blut in den Augen ist 'ne fiese Sache.
Ansonsten ebenfalls eine kurze Ohnmacht aufgrund eines Pfeiltreffers an der Schläfe (DF04) und ein wirklich übler Pfeiltreffer aus nächster Nähe, voll ins Auge auf dem Vocatus Mercatorum 05, mit geplatztem Blutgefäß. Das untere Augenlid schwoll im Sekundentakt unter erstaunlicher Farbentwicklung und der Verletzte war kaum noch ansprechbar vor Schmerzen.
Jede Larpwaffe ist demnach 'gefährlich', entweder aufgrund menschlicher Unfähigkeit oder unglücklicher Umstände. Wissen wir alle.
Nach meiner erwähnten Erfahrungen sind Pfeile die Gefahrenquelle Nummer eins, da am wenigsten beherrschbar.
Die Abneigung gegenüber Kettenwaffen resultiert eventuell tatsächlich aus dem generellen Verbot der Nunchakus, sowohl als (Würge)waffe als auch als Übungsgerät. Da befürchtet die ein oder andere Orga eventuell Repressalien von staatlicher Seite, sollte es doch mal zu irgendeinem ernsthaften Unfall mit einem ähnlichen Konstrukt kommen.
Die Erdrosselungsgefahr halte ich beim durchschnittlichen Larp-Flegel für eher gering, was aber nicht ausschließt, daß es nicht irgendwann doch irgendeinem Vollspaten gelingt, sich selbst mit einer latexüberzogenen Lederkette in die ewigen Jagdgründe zu würgen...
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 17:01
von Raff
waghul hat geschrieben:Aber hier sollte es doch eben nicht um die Theorie, sondern um die Praxis gehen.
Mmm...
Ich dachte hier geht`s um ne Grundsatzdiskussion und Bultosh hatte halt noch mal nachgefragt.
Da es sein Thread ist, habe ich darauf geantwortet.
Aber gut, keine Theorie mehr von mir. (kannst es ja löschen)
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 17:05
von waghul
Nö, diskutiert nur fröhlich. Ich wollte nur, dass die Diskussion nicht abdriftet, aber wenn es das Thema war, dann nur weiter.
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 17:22
von Raff
Jut, jut...
Praxis mmm...
Schon so viele Kopftreffer gekriegt, daß ich mich kaum noch erinnere.
Schlimmsten Sachen bei mir waren ein herausstehender Ellbogen (Ursache unbekannt) und ne schwere Prellung am Brustkorb (Ursache schätzungsweise ein durchgezogener Streitkolben auf meinen ungerüsteten Körper).
Ah und ich glaub ich hab mir mal die Hand angebrochen oder zumindest übelst verstaucht, als ich mit meiner Klaue eine
Repetierarmbrust aus Eisen getroffen habe.
Das Problem ist bei mir meißt, daß ich die Sachen erst später entdecke und dann noch nicht mal wenn zum anscheißen hab.
Insgesamt hab ich eigentlich noch Glück gehabt.
Fast alles ohne Folgen überstanden.
Durchweg sind´s als Wildorksspieler halt hauptsächlich Prellungen, da man so gut wie ungerüstet und mit freiem Oberkörper durch die Gegend zieht. Berserken endet meißt in einer Staccato-Arie sobald man die Linie durchbrochen hat und mitten drin ist.
Wenn anderen was passiert, bin ich irgendwie immer wo anders.
Mir fällt jetzt zumindest nix Konkretes ein, was ich bezeugen konnte.
Mal überlegen...
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 20:05
von Urauk
Bultosh Khan hat geschrieben:Armbrüste sind meines Wissens auch verboten, werden aber auf Larps benutzt.
Wo hast du das denn her?
larp-wiki hat geschrieben:Im Geiste lege ich mir also schon den Antrag auf eine Waffenbesitzkarte oder ähnliches zurecht. Aber ich habe Glück. Denn in Anlage 2, Abschnitt 2, Unterabschnitt 2 ist erlaubnisfrei nach
Nr. 1.10 der Erwerb und Besitz von Armbrüsten
Nr. 3.2 das Führen von Armbrüsten
Nr. 4.2 der Handel und die Herstellung
Nr. 7.8 das Verbringen und die Mitnahme in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes.
http://bundesrecht.juris.de/waffg_2002/anlage_2_80.html
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 20:32
von Grom
Negative Erfahrungen:
-Zerschlagene Kunstorkhauer.(DF 06)
-bekloppter intime/outime SC-Ritter der mich grob zu Boden rang und teilweise würgte. ()
-*fününü* =)
Re: Gefahrenpotential von Larpwaffen
Verfasst: 08 Okt 2008 21:30
von Throk
- zeschlagene Trollhauer vom Zahntechniker auf dem DF 08 (waren meine) ^^
- Gebrochene Nase nach Pfeiltreffer aus 1 m Entfernung
ach und dann wurden noch 3 meiner kollegen mit ner kettenwaffe erwürgt, und 2 erschlagen aufgrund der brutalen wucht